Hochwasserrisiko jetzt überprüfen!

Extreme Niederschlagsereignisse haben in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten zu schweren Hochwassern mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden sowie Todesfällen und Verletzten geführt. Das Starkregenereignis im Juli 2021 und die daraus resultierenden extremen Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verdeutlichten, dass trotz technischer Maßnahmen die Naturgewalten nicht immer vollständig kontrollierbar sind.

Hochwassergefahrenkarten sind ein wichtiges Werkzeug zur Risikobewertung, aber sie bieten keine 100-prozentige Sicherheit.

Beachten Sie zuerst, welche Faktoren berücksichtigt werden sollten bevor sie die Hochwassergefahrenkarten erkunden!
Sie können natürlich auch direkt zum Schadenrechner, wenn Sie wissen wollen was 1 Meter Wasser in Ihrem Haus bedeutet.

Hochwassergefahrenkarten der Bundesländer:

Einzelne Hochwassergefahrenkarten der Bundesländer sind über den oberen Link erreichbar, indem sie auf das betroffene Gebiet in der Karte klicken. 
Folgende Bundesländer sind verfügbar: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen.
 

Starkregengefahrenkarten der Bundesländer:

Einzelne Gemeinden der Bundesländer

Kartenfehler? Achtung! Aus der Kanalisation kommt kein Hochwasser? Starkregen führt zu keinem Schaden?

Dargestellte Gefahren, wird alles berücksichtigt?

  • Flusshochwasser: Viele Karten zeigen primär Überschwemmungen durch Flusshochwasser. 
  • Starkregen: Nicht alle Karten berücksichtigen Starkregenereignisse, die zu schnellen lokalen Überschwemmungen führen können. 
  • Küstenhochwasser: In Küstenregionen gibt es spezielle Karten für Sturmfluten, die jedoch oft nur den Meeresanstieg und nicht Starkregen mitberücksichtigen.
  • Neben Flusshochwasser und Starkregen gibt es weitere Risikofaktoren, wie etwa Schmelzwasser, Grundwasseranstieg oder Hangrutschungen, die oft nicht dargestellt werden.
  • Überlastung bei Starkregen: Die Kanalisation, besonders in städtischen Gebieten, spielt eine wichtige Rolle bei der Abführung von Oberflächenwasser. Bei Starkregenereignissen kann es jedoch zu Überlastungen kommen, weil die Kapazitäten oft nicht auf extreme Regenfälle ausgelegt sind. Diese Art der Überlastung wird in Hochwassergefahrenkarten nicht immer ausreichend dargestellt, da die Karten oft auf Flusshochwasser fokussiert sind.

Kartenfehler? Achtung! Steht Ihr Haus noch im Jahr 2050? Haben sich die Nachbarn bereits geschützt? Je mehr Wasser von Ihrem Nachbarn abgehalten wird könnte bei Ihnen umso mehr werden!

Zeitliche Veränderungen, sind die Daten aktuell?

  • Viele Karten basieren auf historischen Daten und berücksichtigen nicht immer aktuelle klimatische Veränderungen oder neue Baumaßnahmen.
  • Auch individuelle Maßnahmen wie baulicher Hochwasserschutz an Häusern (z. B. Rückstauklappen, Schutzbarrieren) werden in den Karten nicht reflektiert.
  • Der Klimawandel kann dazu führen, dass Gebiete, die in der Vergangenheit selten überschwemmt wurden, zunehmend gefährdet sind. 

Kartenfehler? Achtung! Sind alle Statistiken berücksichtigt? Auch ein Ahrtal-Event?

Häufigkeit korrekt?

  • Hochwassergefahrenkarten teilen das Risiko oft nach der statistischen Häufigkeit von Ereignissen ein (z. B. ein Hochwasser, das einmal in 100 Jahren oder 30 Jahren auftritt). Es ist wichtig zu verstehen, dass „alle 100 Jahre“ nicht bedeutet, dass es nur einmal in diesem Zeitraum passiert, sondern eine jährliche Wahrscheinlichkeit von 1 % besteht.
  • Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Würfel mit 100 Seiten. Jedes Jahr werfen Sie den Würfel einmal. Wenn die Zahl 1 fällt, gibt es ein Hochwasser. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit ist klein – nur 1 von 100. Aber es kann trotzdem in jedem Jahr passieren, je nachdem, welche Zahl Sie würfeln! 

Kartenfehler? Achtung! Kleine Bäche können keinen Schaden verursachen? Baumstämme oder Autos können keine Brücke blockieren?

Genauigkeit und Auflösung

  • In ländlichen Gebieten können Hochwassergefahrenkarten manchmal weniger präzise sein, da sie größere Regionen pauschal abdecken. Innerhalb städtischer Regionen sind sie oft detaillierter.
  • Flächen, die als nicht gefährdet ausgewiesen sind, könnten dennoch bei extremen Wetterbedingungen (z. B. Starkregen) überflutet werden.
  • Vereinfachte Modellierungen: In der Regel basieren Hochwassergefahrenkarten auf hydrodynamischen Modellen, die Fließwege und Abflussmengen berechnen. Diese Modelle berücksichtigen Brücken und Durchlässe, aber oft in vereinfachter Form. Es wird eine Annahme darüber getroffen, wie viel Wasser durch diese Bauwerke fließen kann, aber ungewöhnliche Ereignisse wie Verstopfungen durch Treibgut oder Schmutz, die den Abfluss behindern, werden nicht immer einbezogen.